Erst vor wenigen Wochen hat Dr. Bettina Hübschen ihre Arbeit als Geschäftsführerin der Wasserstoffagentur des Saarlands aufgenommen. In ihrer neuen Funktion war sie jüngst bei Iqony Energies am traditionsreichen Kraftwerksstandort Völklingen-Fenne zu Besuch, um sich über den Standort und die dort von Iqony geplante Erzeugung von klimaneutralem, grünem Wasserstoff zu informieren.
„Das Saarland ist ein traditionsreicher Industriestandort. Wasserstoff ist der Hebel, um der hiesigen Industrie und den mit ihr verbundenen Arbeitsplätzen eine langfristige Perspektive zu eröffnen“, bringt Bettina Hübschen die Chancen und Herausforderungen der Wasserstoffwirtschaft für das Saarland auf den Punkt.
Mit dem geplanten „HydroHub Fenne“ will Iqony seinen Teil beitragen, der saarländischen Wirtschaftsgeschichte ein neues Erfolgskapitel hinzuzufügen: „Wir planen am Standort eine Elektrolyse mit einer Leistung von 53 Megawatt. Damit wollen wir die Stahlindustrie und weitere Industriezweige in der Region sowie auch den Mobilitätssektor versorgen und so einen relevanten Beitrag zur Dekarbonisierung der Industrie an der Saar leisten“, erläutert Anke Langner, Geschäftsführerin der Iqony Energies, die Pläne des Energieunternehmens. Wichtig sei es vor allem, anzufangen: „Wenn die Industrie rasch in den Wasserstoff-Hochlauf kommen soll, kann sie nicht warten, bis irgendwann einmal ein ausreichend leistungsfähig ausgebautes europäisches Wasserstoff-Pipelinenetz bis ins Saarland reicht. Auch geht es um Resilienz der Versorgung und darum, dass wir gut beraten sind, möglichst viele Teile der Wasserstoff-Wertschöpfungskette vor Ort im Saarland abzubilden.““
Einig waren sich Gast und Gastgeberin, dass es zum erfolgreichen Start der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland weiterhin der klärenden Festlegung wichtiger regulatorischer Rahmenbedingungen bedarf: „Sinnfälligstes Beispiel ist hier das weiterhin nicht abgeschlossene IPCEI-Verfahren bei der Europäischen Union“, erinnert Anke Langner: Bereits zu Jahresbeginn 2021 hatte Iqony neben zahlreichen anderen Unternehmen sein Projekt in Völklingen-Fenne zur Anerkennung als „Important Project of Common European Interest“ – kurz: IPCEI – eingereicht, ohne dass bisher eine entsprechende Entscheidung in Brüssel gefallen wäre.
Dessen ungeachtet vereinbarten Dr. Bettina Hübschen und Anke Langner, zum Thema Wasserstoff weiter im Gespräch zu bleiben: „Unser gemeinsames Anliegen ist es, die Umstellung der saarländischen Wirtschaft auf den Energieträger Wasserstoff erfolgreich zu gestalten. Wo das Land dabei durch Rat und Tat hilfreich zur Seite stehen kann, wird es dies gewiss tun“, so Bettina Hübschen zum Abschluss des Besuchs.